Vorbesichtigung und Auktion finden in den Räumen der Manufaktur

in Karlsruhe statt:

Von Samstag 15.03.2025 bis Dienstag 18.03.2025,

jeweils von 10:00 bis 17:00 Uhr

Staatliche Majolika Keramik Manufaktur

Ahaweg 6-8

76131 Karlsruhe

Sehr geehrte Damen und Herren, wehrte Kunstliebhaber,

Mit dieser Auktion geht eine Ära zu Ende. Die älteste Kunstkeramikmanufaktur Deutschlands, die Majolika Karlsruhe hat über Jahrzehnte hinweg handwerkliche Meisterwerke geschaffen, die Sammler und Liebhaber auf der ganzen Welt begeistern. Nun, mit der Schließung der traditionsreichen Werkstatt, haben Sie die seltene Gelegenheit, ein letztes Mal in die beeindruckende Vielfalt dieser einzigartigen Keramiken einzutauchen. Jedes Stück in diesem Katalog erzählt eine Geschichte, von kunstvoller Keramik, von innovativem Design und von der unverwechselbaren Handschrift jener Künstler, die mit Leidenschaft und Hingabe Ton in zeitlose Kunst verwandelten. Es sind Werke, die nicht nur das Erbe einer Manufaktur bewahren, sondern auch das kulturelle Erbe einer über hundertjährigen Geschichte widerspiegeln.

Diese Auktion ist mehr als nur ein Verkauf – sie ist eine Hommage an die Kunstfertigkeit und das Lebenswerk vieler kreativer Hände. Wir laden Sie herzlich ein, Teil dieses besonderen Moments zu sein und ein Stück dieser einzigartigen Geschichte bei sich aufzunehmen.

Save it! Place it!! Be a part of It!!!  

Martina Kistner- Bayne, ehml. künstlerische Leitung der Majolika Manufaktur

Die Geschichte der Majolika Manufaktur

Die Majolika Keramik Manufaktur war ein kultureller Leuchtturm der Fächerstadt. Gegründet wurde die traditionsreiche, hochangesehene Kunstwerkstatt der ehemaligen badischen Residenz 1901 von Großherzog Friedrich I. Die künstlerischen Initiatoren waren Hans Thoma und Wilhelm Süs. In ihrer 120-jährigen Geschichte erlebte „die Majolika“ überaus glanzvolle Zeiten. Ihre unverwechselbaren Produkte waren schon bald nach ihrer Gründung in aller Welt gefragt und geschätzt. „Die Keramik ist eine Leidenschaft. Wen sie einmal erfasst hat, lässt sie nicht mehr los.“ Diese Begeisterung von Hans Thoma teilen heute noch Künstler, Sammler und bis zur Schließung langjährige internationale Kunden und Majolika Fans.

Der Grafiker und Maler Thoma formte zusammen mit Süs das Gesicht der Majolika. Sein 1901 entworfenes Markenzeichen ist im Wesentlichen bis heute unverändert und das Gütesiegel für Kunst in Keramik geblieben: es zeigt das badische Wappenschild mit der Großherzogskrone und einem zweifachen „M“ für Majolika Manufaktur. „M“ wie Museum ein solches gibt es noch auf dem weitläufigen Gelände und dieses trägt zukünftig eine große Verantwortung, das einzigartige künstlerische Schaffen, das über ein Jahrhundert in der Majolika entstanden ist für die Nachwelt aufzubewahren und zu zeigen.

Es präsentiert eine großartige künstlerische und kulturgeschichtliche Reise in Wort, Bild und unzähligen Objekten durch die Geschichte der Keramik-Manufaktur und der darin arbeitenden Künstlerinnen und Künstlern seit ihrer Gründung bis heute. Die Majolika trägt viele Handschriften: berühmte Künstler von regionalem wie von internationalem Rang wie z.B. Stephan Balkenhol, Markus Lüpertz, Elvira Bach, Anna Lea Hucht, bestimmten über Jahrzehnten den Charakter der Manufaktur und ihrer Produkte. Als Artists in Residenz arbeiteten Sie in eigens eingerichteten Ateliers und Werkstätten in Kooperation und im Dialog mit Keramikmeistern und Keramik- Malerinnen und Malern. Nach deren Entwürfen wurden meisterhafte Keramiken geformt, gegossen, retuschiert und bemalt. Diese Synergie war ein beständiger Impuls für Innovationen und einer Leidenschaft für die Herstellung und Vollendung von Kunst in Keramik mit Herz, Seele und hohem Sachverstand. Vom wertvollen Unikat, über berühmte Repliken bis hin zu Klein- und Großserien.

Die hohe Bedeutung einer Manufaktur für keramische Kunst entsteht aber nicht nur durch die Bewahrung der Tradition einer großen künstlerischen Vergangenheit, sondern ebenso von der stetigen Auseinandersetzung mit den Strömungen zeitgenössischen Kunstschaffens. Diese Auseinandersetzung ist der Majolika Manufaktur über all die Jahrzehnte mit viel Herzblut und vielen Schwierigkeiten erfolgreich gelungen, bis hin zur Entwicklung des keramischen 3 D Drucks, der wiederum die Möglichkeiten geschaffen hat, bis dahin undenkbare neue Formen und Designs zu kreieren.

Leider war die wunderbare Geschichte der Majolika Manufaktur Karlsruhe im Dezember 2024 nach 123 Jahren auserzählt.